Ein Hoch auf den eigenen Kopf, auf die eigenen Ideen und aufs Alleinsein. In meiner Schulzeit hab ich die Fächer ‚Handarbeit
& Werken‘ und ‚Kunst‘ schon immer zu meinen liebsten Stunden gezählt - ABER ich sag’s, wie's ist: Sie waren auch anstrengend. So anstrengend! Warum? Da
waren diese Aufgaben mit der Forderung nach einer möglichst kreativen, einer
möglichst tollen und vorbildlichen Ausführung. Auch wenn das keiner so direkt formuliert
hat. Jeder von uns hat nach links geschaut und dann nach rechts, was machen die
anderen? ...Mir fällt nichts ein. Sieht das besser aus als meins? Manche
schlenderten durch die Tischreihen und schauten verstohlen auf die Arbeiten der
anderen. Eigene Ideen zu finden und zuzulassen war so schwierig in dieser
Atmosphäre. Ganz oft haben wir Einfälle schon wieder verworfen, bevor wir sie überhaupt angefangen hatten, wir haben‘s nicht mal versucht. Wir haben gar nicht
erst zugelassen, dass aus ihnen was entsteht. Und wenn es nur deshalb war, weil
wir nur ein Blatt Papier bekommen hatten, weil wir nur dieses eine Stück Holz
hatten oder weil es schade um die Farbe gewesen wäre. Oder weil wir zu sehr
darauf fixiert waren, was denn unser Nachbar, unser Freund, unser Lehrer sagen
würde, wenn uns dieser Versuch nicht gelingen würde...
... ich will gar nicht behaupten,
dass der Kunstunterricht in der Schule schlecht war – obwohl er es teilweise
tatsächlich war – aber ich will damit beschreiben, was das Werkeln und das
kreative Arbeiten für mich heute zusätzlich schön macht:
In der Schule war keine Zeit, um Anläufe zu nehmen, um nochmal neu zu starten. Wer schafft es schon in 45 Minuten, mindestens einmal hinzufallen, wieder aufzustehen, es nochmal zu versuchen und dann vielleicht wirklich mit einem schönen, einem befriedigendem Ergebnis Platz zu verlassen gehen? Ich hab das nicht geschafft...
Ach ja, der Kunstunterricht in der Schule ... bei unserer Lehrerin ging es da leider überhaupt nicht um Kreativität. Die Aufgabenstellungen waren so festgelegt, dass man oft hinterher 30 fast gleiche Bilder hatte in der Klasse ... leider hatte ich diese Lehrerin auch von der 5. bis zur 13. Klasse durchgängig. Hat mir das Fach schon etwas verleidet ...
AntwortenLöschenSehr sehr gut geschrieben und tolle Fotos. Deine Anhänger sind superschön!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Laury
Ein schöner Gedankengang :)
AntwortenLöschenWas für ein toller Post mal wieder. Die schönen Fotos hinterlegt mit deinen Gedanken ... oder ist's umgekehrt?
AntwortenLöschenKlar - nun als Erwachsene schaut uns keiner mehr über die Schulter um das was wir kreativ hervorbringen zu benoten. Das macht frei. Aber mit unseren Blogs setzen wir uns irgendwie ja dann doch wieder einer Beurteilung aus. Fordern sie geradezu heraus. Und da muss man sehen, dass man sich auch weiterhin an sich selbst orientiert und nicht an den Ansprüchen anderer. Das ist gar nicht so einfach, finde ich.
Herzlichst
vonKarin
vonKarin.blog.de
Du hast wirklich einen tollen Blog mit interessanten Posts. Würde mich sehr freuen wenn du mal bei mir vorbei schaust. Vielleicht gewinne ich ja eine neue liebe Leserin dazu. Behalte deinen Blog ab jetzt im Auge!
AntwortenLöschenLiebe Grüße Sophia von
www.sophias-fashion.blogspot.com
Sehr schön verfasst, du hast es echt auf den Punkt gebracht. Früher hab ich auch immer erst zum Sitznachbarn geschaut, was er denn so macht. Mittlerweile hab ich so viel mehr Freude am werkeln.
AntwortenLöschenLiebste Grüße Mareike